Ein Revolutionär der Wirtschaftstheorie
John Maynard Keynes ist einer der bedeutendsten Ökonomen des 20. Jahrhunderts. Gerhard Willke gibt eine übersichtliche Einführung in Keynes' Denken und seine revolutionäre Wirtschaftstheorie.
Vor dem Hintergrund der Weltwirtschaftskrise 1929 bis 1933 und der Massenarbeitslosigkeit der dreißiger Jahre war die klassische Theorie einer Wirtschaft im Gleichgewicht nicht mehr aufrecht zu erhalten. Zu dieser Zeit beschäftigte sich Keynes mit der Frage, wie Depression und Unterbeschäftigung erklärt und bekämpft werden könnten.
Im Rahmen seines wirtschaftstheoretischen Denkens untersuchte Keynes das Zusammenspiel von Angebot und Nachfrage als Bestimmungsfaktor von Produktion und Beschäftigung – ein Grundgedanke, der heute allgemein akzeptiert ist. Keynes verwarf die Annahme der klassischen Theorie, Angebot und Nachfrage stimmten immer überein. Vielmehr hielt Keynes das makroökonomische Ungleichgewicht für den Normalfall. Sein Ziel war eine »General Theory«, die auch zyklische Schwankungen des Wirtschaftsprozesses erklären konnte.
Hat uns Keynes heute, im 21. Jahrhundert, unter ganz neuen ökonomischen, politischen und weltwirtschaftlichen Bedingungen, noch etwas zu sagen? Die Antwort lautet eindeutig »Ja«. Denn da er seine theoretischen Überlegungen mit dem Anspruch, politisches Handeln anzuleiten verknüpfte, ist er gerade im Zeitalter der Globalisierung wieder hoch aktuell. Von Keynes kann man lernen, gesamtwirtschaftliche Zusammenhänge zu verstehen und in den Kategorien der »politischen Ökonomie« zu denken.
Gerhard Willke bietet eine übersichtliche und verständliche Einführung in Keynes' revolutionäre Wirtschaftstheorie. Er stellt sein faszinierendes ökonomisches Denken vor, das einen Anspruch auf gesellschaftliche und politische Relevanz erhob und dessen Verständnis daher auch für die gegenwärtige Globalisierungsdebatte von Bedeutung ist.
Der Autor
Gerhard Willke, geb. 1945, ist Professor für Wirtschaftspolitik an der Fachhochschule Nürtingen. Seine Schwerpunke sind: Arbeitsmarkt und Beschäftigung und struktureller Wandel. Bei Campus erschien von ihm Die Zukunft unserer Arbeit (1999). |