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Java ist auch eine Insel - Einführung, Ausbildung, Praxis
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Java ist auch eine Insel - Einführung, Ausbildung, Praxis
von: Christian Ullenboom
Rheinwerk Computing, 2017
ISBN: 9783836258715
1363 Seiten, Download: 9497 KB
 
Format: EPUB
geeignet für: geeignet für alle DRM-fähigen eReader Apple iPad, Android Tablet PC's Apple iPod touch, iPhone und Android Smartphones Online-Lesen PC, MAC, Laptop

Typ: A (einfacher Zugriff)

 

 
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Leseprobe

Vorwort


»Mancher glaubt, schon darum höflich zu sein, weil er sich überhaupt noch der Worte und nicht der Fäuste bedient.«
– Friedrich Hebbel (1813–1863)

Am Anfang war das Wort. Viel später, am 23. Mai 1995, stellten auf der SunWorld in San Francisco der Chef des damaligen Science Office von Sun Microsystems, John Gage, und Netscape-Mitbegründer Marc Andreessen die neue Programmiersprache Java und deren Integration in den Webbrowser Netscape vor. Damit begann der Siegeszug einer Sprache, die uns elegante Wege eröffnet, plattformunabhängig zu programmieren und objektorientiert unsere Gedanken auszudrücken. Die Möglichkeiten der Sprache und Bibliotheken sind an sich nichts Neues, aber so gut verpackt, dass Java angenehm und flüssig zu programmieren ist und Java heute zur populärsten Programmiersprache auf unserem Planeten zählt. Dieses Buch beschäftigt sich in 24 Kapiteln mit Java, den Klassen, der Designphilosophie, der objektorientierten Programmierung und dem Aufbau der Java-Standardbibliotheken.

Über dieses Buch


Die Zielgruppe

Die Kapitel dieses Buchs sind für Einsteiger in die Programmiersprache Java wie auch für Fortgeschrittene konzipiert. Kenntnisse in einer strukturierten Programmiersprache wie C, Delphi oder Visual Basic und Wissen über objektorientierte Technologien sind hilfreich, weil das Buch nicht explizit auf eine Rechnerarchitektur eingeht oder auf die Frage, was Programmieren eigentlich ist. Wer also schon in einer beliebigen Sprache programmiert hat, der liegt mit diesem Buch genau richtig! Objektorientiertes Vorwissen ist von Vorteil, aber nicht notwendig.

Was dieses Buch nicht ist

Dieses Buch darf nicht als Programmierbuch für Anfänger verstanden werden. Wer noch nie programmiert hat und mit dem Wort »Übersetzen« in erster Linie »Dolmetschen« verbindet, der sollte besser ein anderes Tutorial bevorzugen oder parallel lesen. Viele Bereiche aus dem Leben eines Industrieprogrammierers behandelt die »Insel« bis zu einer allgemein verständlichen Tiefe, doch sie ersetzt nicht die Java Language Specification (JLS: http://tutego.de/go/jls).

Die Java-Technologien sind in den letzten Jahren explodiert, sodass die anfängliche Überschaubarkeit einer starken Spezialisierung gewichen ist. Heute ist es kaum mehr möglich, alles in einem Buch zu behandeln, und das möchte ich mit der Insel auch auf keinen Fall. Ein Buch, das sich speziell mit der grafischen Oberfläche JavaFX oder Swing beschäftigt – beides Teile von Standard-Java –, ist genauso umfangreich wie die jetzige Insel. Nicht anders verhält es sich mit den anderen Spezialthemen, wie etwa objektorientierter Analyse/Design, UML, paralleler oder verteilter Programmierung, Enterprise JavaBeans, Datenbankanbindung, OR-Mapping, Webservices, dynamischen Webseiten und vielen anderen Themen. Hier muss ein Spezialbuch die Neugier befriedigen.

Die Insel trainiert die Syntax der Programmiersprache, den Umgang mit den wichtigen Standardbibliotheken, Entwicklungstools und Entwicklungsumgebungen, objektorientierte Analyse und Design, Entwurfsmuster und Programmkonventionen. Sie hilft aber weniger, am Abend auf der Party die hübschen Mädels und coolen IT-Geeks zu beeindrucken und mit nach Hause zu nehmen. Sorry.

Mein Leben und Java, oder warum es noch ein Java-Buch gibt

Meine ursprüngliche Beschäftigung mit Java geht über 15 Jahre zurück und hängt mit einer universitären Pflichtveranstaltung zusammen. In unserer Projektgruppe befassten wir uns 1997 mit einer objektorientierten Dialogspezifikation. Ein Zustandsautomat musste programmiert werden, und die Frage nach der Programmiersprache stand an. Da ich den Seminarteilnehmern Java vorstellen wollte, arbeitete ich einen Foliensatz für den Vortrag aus. Parallel zu den Folien erwartete der Professor eine Ausarbeitung in Form einer Seminararbeit. Die Beschäftigung mit Java machte mir Spaß und war etwas ganz anderes, als ich bis dahin gewohnt war. Vor Java hatte ich rund zehn Jahre in Assembler kodiert, später dann mit den Hochsprachen Pascal und C, vorwiegend Compiler. Ich probierte aus, schrieb meine Erfahrungen auf und lernte dabei Java und die Bibliotheken kennen. Die Arbeit wuchs mit meinen Erfahrungen. Während der Projektgruppe sprach mich ein Kommilitone an, ob ich nicht Lust hätte, als Referent eine Java-Weiterbildung zu geben. Lust hatte ich – aber keine Unterlagen. So schrieb ich weiter, um für den Kurs Schulungsunterlagen zu haben. Als der Professor am Ende der Projektgruppe nach der Seminararbeit fragte, war die Vorform der Insel schon so umfangreich, dass die vorliegende Einleitung mehr oder weniger zur Seminararbeit wurde.

Das war 1997, und natürlich hätte ich mit dem Schreiben sofort aufhören können, nachdem ich die Seminararbeit abgegeben hatte. Doch bis heute macht mir Java immer noch viel Spaß, und ich freue mich auf jede neue Version. Und mit meinem Optimismus bin ich nicht allein: Die Prognosen für Java stehen ungebrochen gut, weil der Einsatz von Java mittlerweile so gefestigt ist wie der von COBOL bei Banken und Versicherungen. Daher wird immer wieder davon gesprochen, Java sei das neue COBOL.

Nach über fünfzehn Jahren sehe ich die Insel heute als ein sehr facettenreiches Java-Buch für die ambitionierten Entwickler an, die hinter die Kulissen schauen wollen. Der Detailgrad der Insel wird von keinem anderen (mir bekannten) deutsch- oder englischsprachigen Grundlagenbuch erreicht.[ 1 ] Die Erweiterung der Insel macht mir Spaß, auch wenn viele Themen kaum in einem normalen Java-Kurs angesprochen werden.

Software und Versionen

Als Grundlage für dieses Buch dient die Java Platform Standard Edition (Java SE) in der Version 8 in der Implementierung von Oracle, die Java Development Kit (Oracle JDK, kurz JDK) genannt wird. Das JDK besteht im Wesentlichen aus einem Compiler und einer Laufzeitumgebung (JVM) und ist für die Plattformen Windows, macOS, Linux und Solaris erhältlich. Ist das System keines der genannten, gibt es Laufzeitumgebungen von anderen Unternehmen bzw. vom Hersteller der Plattform: IBM bietet für IBM System i (ehemals iSeries) zum Beispiel eine eigene Laufzeitumgebung. Die Einrichtung dieser Exoten wird in diesem Buch nicht besprochen.

Eine grafische Entwicklungsoberfläche (IDE) ist kein Teil des JDK. Zwar verlasse ich mich ungern auf einen Hersteller, weil die Hersteller unterschiedliche Entwicklergruppen ansprechen, doch sollen in diesem Buch die freien Entwicklungsumgebungen Eclipse und NetBeans Verwendung finden. Die Beispielprogramme lassen sich grundsätzlich mit beliebigen anderen Entwicklungsumgebungen, wie etwa IntelliJ IDEA oder Oracle JDeveloper, verarbeiten oder mit einem einfachen ASCII-Texteditor – wie Notepad (Windows) oder vi (Unix) – eingeben und auf der Kommandozeile übersetzen. Diese Form der Entwicklung ist allerdings nicht mehr zeitgemäß, sodass ein grafischer Kommandozeilen-Aufsatz die Programmerstellung vereinfacht.

Welche Java-Version verwenden wir?

Seit Oracle (damals noch von Sun geführt) die Programmiersprache Java 1995 mit Version 1.0 vorstellte, hat sich die Versionsspirale bis Version 9 gedreht. Besonders für Java-Buch-Autoren stellt sich die Frage, auf welcher Java-Version ihr Text aufbauen muss und welche Bibliotheken er beschreiben soll. Ich beschreibe immer die Möglichkeiten der neuesten Version, was zur Drucklegung die Java SE 9 war. Für die Didaktik der objektorientierten Programmierung ist die Versionsfrage glücklicherweise unerheblich.

Da viele Unternehmen noch mit älteren Versionen entwickeln, wirft die breite Nutzung von Features der Java-Version 9 unter Umständen Probleme auf, denn nicht jedes Beispielprogramm aus der Insel lässt sich per Copy & Paste fehlerfrei in das eigene Projekt übertragen. Da Java 9 kleine Änderungen an der Sprache mitbringt, kann ein älterer Java-Compiler natürlich nicht alles übersetzen. Um das Problem zu entschärfen und um nicht viele Beispiele im Buch ungültig zu machen, werden die Bibliotheksänderungen und Sprachneuerungen von Java 9 zwar ausführlich in den einzelnen Kapiteln beschrieben, aber die Beispielprogramme in anderen Kapiteln bleiben auf dem Sprachniveau von Java 8. So laufen mehrheitlich alle Programme unter den verbreiteten Versionen Java 8. Auch wenn die aktuellen Sprachänderungen zu einer Programmverkürzung führen, ist es unrealistisch, anzunehmen, dass jedes Unternehmen sofort auf Java 9 wechselt – dafür bereitet das Modulsystem noch zu viele Sorgen. Es ist daher nur naheliegend, das Buch für eine breite Entwicklergemeinde auszulegen, anstatt für ein paar wenige, die sofort mit der neuesten Version arbeiten können. Erst in der nächsten...



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