Es wäre falsch, eine Geschichte der Sowjetunion nur als Geschichte der Schwäche, der Krise und des Scheiterns zu schreiben. Damit wäre kaum zu erklären, warum die Sowjetunion immerhin mehr als zwei Generationen Bestand hatte, warum sie Jahrzehnte wechselhafter Entwicklungen im Innern und nach Außen, den Bürgerkrieg und den Zweiten Weltkrieg überlebte; warum sie in ihrem Selbstverständnis wie in dem ihrer Gegner zur Weltmacht aufstieg, mit einem militärischen Potential, das der Westen noch vor wenigen Jahren als lebensbedrohend empfand. Wer die einzelnen Phasen der sowjetischen Geschichte verstehen will, findet in Altrichters Buch eine brillant geschriebene und vorzüglich dokumentierte Darstellung.
Helmut Altrichter, geb. 1945, Dr. phil., war von 1990 bis 2012 Universitätsprofessor für osteuropäische Geschichte an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg. Wichtigste Veröffentlichungen: Konstitutionalismus und Imperialismus. Der Reichstag und die deutsch - russischen Beziehungen 1890-1914, Frankfurt 1977; Staat und Revolution in Sowjetrußland 1917-1922/23, Darmstadt 1981 (2.Aufl. 1996); Die Bauern von Tver. Vom Leben auf dem russischen Dorfe zwischen Revolution und Kollektivierung, München 1984; Rußland 1917. Ein Land auf der Suche nach sich selbst, Paderborn 1997; Russland 1989. Der Untergang des sowjetischen Imperiums, München 2009; Quellenbände sowie Aufsätze, Beiträge und Rezensionen zur deutschen, russischen und sowjetischen Geschichte des 19. und 20.Jahrhunderts in Sammelbänden und Fachzeitschriften. |