»Leben machen« und »sterben lassen« Grundlagen, Themen und Probleme der Bioethik
Sterbehilfe, Abtreibung, Stammzellenforschung – die Bioethik beschäftigt sich mit hoch brisanten Themen, die in Politik und Öffentlichkeit heftig diskutiert werden. In seiner Einführung stellt Thomas Schramme die Grundlagen der Bioethik dar und zeigt, wie wichtig die Auseinandersetzung über »Leben machen« und »sterben lassen« für die Gesellschaft und für jeden Einzelnen ist.
Die Bioethik befasst sich mit der ethischen Bewertung der Biowissenschaften, deren Techniken und Praktiken oftmals sehr kontrovers diskutiert werden. Darüber hinaus ist aber auch die Bioethik selbst Gegenstand von Konflikten, die zum Teil äußerst emotional und hitzig ausgetragen werden. Einigen gilt sie sogar als gefährliche Institution, die über verwerfliche Entwicklungen in der Biomedizin einen moralischen Deckmantel ausbreitet. Ihr Status bleibt daher notgedrungen prekär.
Dem Streit um die Bioethik liegen Konflikte zugrunde, die um die angemessene Beurteilung moralisch brisanter Angelegenheiten kreisen. Darf man Embryonen für die Erforschung von Stammzellen »verbrauchen«? Darf man schwerstgeschädigte Neugeborene töten, um ihr Leiden zu verkürzen? Soll Abtreibung erlaubt sein? Werden durch die vorgeburtliche Diagnostik Menschen mit Behinderungen diskriminiert?
Hier gehen die Meinungen auseinander und stehen sich oft unversöhnlich gegenüber. Das liegt daran, dass auf solche Fragen keine wahren Antworten gegeben werden können, da Ethik und Moral nicht Tatsachen betreffen, sondern Normen und Werte. Darum ist es umso wichtiger, sich mit den Grundlagen der Bioethik vertraut zu machen, wenn man die öffentliche Auseinandersetzung verstehen und Stellung beziehen will. Thomas Schramme bietet eine Einführung in die Grundprobleme der Bioethik und zeigt, welche Basisannahmen, Denkmodelle und Argumentationsmuster ihr zugrunde liegen und was das Nachdenken über »Leben machen« und »sterben lassen« so schwierig und wichtig zugleich macht.
Der Autor Thomas Schramme, Dr. phil., ist seit 1998 wissenschaftlicher Assistent am Philosophischen Seminar der Universität Mannheim. |